Keller abdichten – eine sinnvolle Investition für den Gebäudeschutz
Hausbesitzer und Bauherren müssen bei ihren Altbauten oder in manchen Fällen auch bei mangelhaft ausgeführten Neubauten aufgrund eindringender Feuchtigkeit ihren Keller abdichten. Ganz gleich, welche Ursache ein feuchter Keller hat – ein Ignorieren kann gravierende Folgen haben. Eine Abdichtung erfolgt am besten von außen. Zuvor ist fachmännischer Rat gefragt, um die Wassereinwirkung sowie die besonderen Gegebenheiten zu bewerten. Mit welchen Verfahren Sie Ihren Keller abdichten, hängt immer vom individuellen Fall ab. Hauptkriterien sind die uneingeschränkte Herstellung der Nutzbarkeit des Kellers sowie ein langfristiger Gebäudeschutz.
Feuchtigkeit im Keller: Erkennungsmerkmale
Wann sollte man einen Keller auf jeden Fall nachträglich abdichten?
10 mögliche Ursachen von Feuchtigkeit:
- falsches Lüften
- Kondensationsfeuchte; von außen eindringende, an den Wänden kondensierende Luft
- undichte Rohrleitungen, Rohrbruch
- defekte oder fehlende Drainagen, undichte Horizontalsperre
- verstopfte Dachabläufe
- undichte Kellerfenster
- Stark- oder -Schlagregen
- hygroskopische Feuchte, d.h. Luftfeuchte bindende Baustoffe
- kapillar aufsteigende Feuchtigkeit
- seitlich ins Mauerwerk eindringende Feuchtigkeit


Warum sollte man einen Keller abdichten
Zu hohe Luftfeuchte ist nicht nur unangenehm, sondern birgt Gefahren. So lassen sich feuchte Keller nicht oder nur eingeschränkt nutzen, da Lagerbestände die Feuchte aufnehmen, gammeln oder Stockflecken bekommen. Elektrische Anlagen, Geräte oder Leitungen können rosten und Kurzschlüsse mit Brandfolge auslösen. Ist Elektrotechnik betroffen, sollten Sie diese möglichst umlagern und den Keller abdichten. Auch können gelagerte Lebensmittel ungenießbar und Gebrauchsgegenstände funktionsuntüchtig werden. Eine häufige Folge von Feuchte sind Schimmelpilze, die Allergien auslösen und die Gesundheit gefährden. Leiden Sie unter einer Schimmelpilzallergie, sollten Sie unbedingt Ihren Keller abdichten. Außerdem kann die gesamte Bausubstanz bei Nichteingreifen massiv geschädigt werden – bis hin zu schwerer Beeinträchtigung der Statik. Mit eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten und Bauschäden geht eine deutliche Wertminderung der Immobilie einher – bis zu 15% oder sogar Unverkäuflichkeit.
Keller abdichten: Warum es sich lohnt
Wenn Sie Ihren Keller abdichten, verhindert dies, dass Feuchtigkeit in das Gebäude über erdberührte Bereiche eindringt. Der Keller gilt meist als die Basis eines Gebäudes und beeinflusst wesentlich die Bausubstanz – deshalb kommt einer Kellerabdichtung ein hoher Stellenwert zu. Diese dient dazu, die Grundmauern sowie alle Stockwerke vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen – eine grundlegende Maßnahme im Gebäudeschutz. Wenn Hauseigentümer Keller abdichten, lohnt sich das unterm Strich fast immer. Denn: Wertverlust der Immobile, Nichtnutzung der Kellerräume sowie Nachbeschaffungen funktionsuntüchtiger Dinge verursachen enorme Kosten. Wie lässt sich ein Keller erfolgreich abdichten? Zunächst sollte die Luftfeuchtigkeit langfristig gemessen und die Ursache der Feuchtigkeit analysiert werden. Dabei spielt eine Rolle, ob es sich um die Kellerabdichtung eines Neu- oder eines Altbaus handelt.
Wie ein Keller grundsätzlich abgedichtet werden sollte:
- Abdichtung der Kellerwand von außen
- Horizontalabdichtung unter den Wänden gegen aufsteigende Feuchte
- Abdichtung der Bodenplatte gegen aufsteigende Feuchte
Die Königsdisziplin: Keller abdichten von außen
Die Königsdisziplin: Keller abdichten von außen
- hoch wirksamer Gebäudeschutz vor Feuchtigkeit
- keine Beeinträchtigung durch Handwerkerarbeiten im Haus
- uneingeschränkte Nutzung der Kellerräume
- Wertsteigerung der Immobilie
Experten Tipp:
Möchten Sie Ihren Keller abdichten, lassen Sie vor den Arbeiten die Bausubstanz durch Experten prüfen, insbesondere die Wassereinwirkung. Diese zeigt die Art der Durchfeuchtung an. So können Bodenfeuchte, nicht drückendes Wasser oder drückendes Wasser (z. B. durch einen hohen Grundwasserstand) die Ursachen für Kellerfeuchte sein. Von der individuellen Wassereinwirkungsklasse hängt ab, welches Dichtungsmaterial verwendet werden kann.
Nach Bewertung der individuellen Gegebenheiten der Kellerfeuchte kann mit den Arbeiten begonnen werden. Beim klassischen Kellerabdichten wird das Erdreich von außen durch einen Bagger ausgehoben. Die Aushebung dient dazu, einen ausreichend großen Arbeitsraum für die Abdichtungsmaßnahmen bereitzustellen. Der Untergrund der Außenwand muss sauber und geebnet sein. In Einzelfällen kann es erforderlich sein, die Grube auszusteifen, damit der Boden nicht in die Baugrube rutscht. Hausbesitzer, die selbst den Keller abdichten möchten, wählen für die Außenwände häufig Bitumen. Dafür wird zuerst überstehender Putz entfernt und nach Durchtrocknung des Mauerwerks erneut verputzt. Manchmal empfiehlt es sich, Außenwand und Bodenplatte abzudichten – jedoch separat. Wer nachträglich seinen Keller abdichten möchte, verwendet Baustoffe lt. DIN 18533 (Bauwerksabdichtung). Dies sind u. a. Bitumen-Dickbeschichtungen, bahnenförmige Abdichtungen und mineralische Produkte, wie z. B. rissüberbrückende Dichtungsschlämme. Bekannte Abdichtungsbauweisen gegen Feuchtigkeit sind u. a. die Schwarze Wanne oder die Abdichtung mit Dichtschlämme (bitumenfreie Abdichtungen).
Kellerwand abdichten – Verfahren von außen:
- Schwarze Wanne: Abdichtung aus kunststoffmodifizierter Bitumen-Dickbeschichtung (PMBC) zum Aufspachteln oder Abdichtung aus Bitumenbahnen
- Abdichtung mit Reaktivabdichtungen (Dichtschlämme): bitumenfreie, schnell trocknende Abdichtung zum Aufspachteln oder Streichen
Profis, die von außen mittels Reaktivabdichtungen Keller abdichten, genießen viele Vorteile, insbesondere im Vergleich zu gängigen Bitumen-Produkten. So lässt sich beispielsweise eine Reaktivabdichtung besonders einfach ausführen. Dank der exzellenten Verarbeitungseigenschaften von Reaktivabdichtungen kann man in kürzester Zeit Keller abdichten – auch bei großflächigen Kelleraußenwänden. Werden Reaktivabdichtungen gespritzt, sind diese besonders wirtschaftlich und effizient. So lassen sich mit eingerichteter Maschinentechnik bei bestimmten Produkten Flächenleistungen von bis zu 60 m²/h erzielen!
Der Klassiker unter den Abdichtungsverfahren: die Bitumenabdichtung
Bitumen fällt in seiner Rohform als Nebenprodukt bei der Erzeugung von Treibstoffen aus Erdöl an. Es ist in Wasser praktisch unlöslich und wird eingesetzt, um Bauteile vor Wasser zu schützen. Bitumendickbeschichtungen sind der Klassiker, mit dem Sie von außen Keller abdichten und vor eindringender Feuchtigkeit schützen. Nach der mechanischen Reinigung des Mauerwerks, Ausbesserungen der Fugen sowie einem Voranstrich wird die Bitumendickbeschichtung von außen auf die Außenwände aufgetragen. Diese Methode ist meist der preisgünstigste Weg, wenn Sie einen Keller abdichten.
Ein häufig verwendetes Abdichtungsprodukt ist die kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung (PMBC) nach DIN EN 15814 – eine pastöse, spachtel- und spritzfähige Masse aus in Wasser gelöstem Bitumen, das mit Polystyrol oder Fasern versetzt ist.
Das Non plus ultra: mit Reaktivabdichtung den Keller abdichten
Innovative Reaktivabdichtungen: einfach, effizient und zeitsparend Keller abdichten

Kellerboden abdichten – eine oft notwendige, meist sinnvolle Investition
Bevor Sie in irgendeiner Form den Keller abdichten, sollten die Ursachen für die Feuchtigkeit im Keller analysiert und beseitigt werden. Sind weder Kellerwand noch eine nicht wirksame Horizontalsperre für die Nässe im Keller verantwortlich, liegt dies möglicherweise an einer undichten Bodenplatte bzw. Fundamentplatte. Eine nachträgliche Abdichtung der Bodenplatte wird unumgänglich, wenn die Bausubstanz langfristig vor Feuchtigkeit bewahrt werden soll.
Bei der Abdichtung des Kellerbodens gibt es nicht die eine, richtige Vorgehensweise. Im Vorfeld sollten Sie verschiedene Fragen klären, die für eine Bodenabdichtung Relevanz haben. Warum möchten Sie den Keller abdichten bzw. wie wird der Keller genutzt oder soll er künftig genutzt werden? Soll er als Wohnraum, als Hobbyraum oder als Lager dienen? Wird der Keller nur oder nicht zum Lagern unempfindlicher Bestände verwendet? Wie ist der bestehende Kellerboden ausgeführt (gestampfter Lehm, Ziegelsteinboden, Betonbodenplatte oder WU-Beton)? Ebenso muss die Wassereinwirkungsklasse bei der Auswahl des Verfahrens berücksichtigt werden.
Planen Sie den Keller als Wohnraum, ist eine völlige Dichtheit zwingend. Ein Hobbyraum stellt geringere Ansprüche. Hier sollte der Keller relativ trocken sein, jedoch sind in der Regel vereinzelte Feuchtstellen am Boden kein Problem, d.h. die Bodenplatte muss nicht unbedingt mit höchstem Aufwand abgedichtet werden. Bei der Kellernutzung als Lagerraum für unempfindliche Ware geht es häufig darum, die Gesamtfeuchtigkeit zu verringern, z.B. in älteren Häusern mit geringer Keller-Deckenhöhe. Meist dient hier die Abdichtung des Kellerbodens einem grundlegenden Gebäudeschutz. Dafür sind die Anforderungen deutlich geringer als bei den ersten beiden Nutzungsmodellen, denn bei diesen sollten nicht nur die Bodenplatte, sondern auch die Wände gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt sein.
Je nach Wassereinwirkung fällt der zu erwartende Aufwand unterschiedlich hoch aus. So lassen sich Bodenfeuchtigkeit und nicht drückendes Wasser über eine Abdichtung der Bodenplatte meist relativ einfach beheben. Bei drückendem Wasser sind insbesondere bei einer Nutzung des Kellers als Wohnraum häufig aufwendige Sanierungsarbeiten erforderlich. Muss bei einem Altbau der Kellerboden nachträglich abgedichtet werden, gibt es unterschiedliche Verfahren, um die Bodenplatte zuverlässig abzudichten.
Möglichkeiten zum Abdichten der Bodenplatte:
- Abdichtung aus Bitumen-Dickbeschichtung (PMBC)
- Abdichtung aus mineralischer Dichtungsschlämme (MDS)
- Abdichtungen aus Bitumen- oder KSK-Bahnen (Dichtungsbahnen mit Selbstklebeschicht)
Sie möchten gerne selbst Ihren Keller abdichten? Oft ist eine professionell ausgeführte Bodenplatten-Abdichtung der beste Weg, weil nachträgliches Trockenlegen feuchter Wände häufig mit sehr hohen Kosten verbunden ist. Eine gute Option, wie Sie Ihren Keller abdichten, sind neuartige, effiziente Reaktivabdichtungen, die sich auch für Bodenplatten verwenden lassen.
Was kostet es, wenn Sie einen Keller abdichten? Eine grobe Richtschnur.
Keller abdichten: mit diesen Kosten müssen Sie ungefähr rechnen:
- KMB-Kellerabdichtung außen, inkl. Erdarbeiten ca. 450,00 €/lfm
- Ramm-Riffelblechverfahren ca. 300,00 €/lfm
- Flächeninjektion ca. 300,00 €/m²
- Mauersägeverfahren ca. 350,00 €/m