Die Mauerwerksabdichtung ist eine zentrale Disziplin innerhalb der Bauwerksabdichtung und umfasst Maßnahmen, die auf den Schutz gegen Feuchtigkeit abzielen. Falsch oder unzureichend ausgeführt, kann sie zu einer erheblichen Schädigung der Bausubstanz, zur Verschlechterung des Raumklimas und schlussendlich zur Beeinträchtigung der menschlichen Gesundheit führen. Des Weiteren hat Feuchtigkeit im Mauerwerk steigende Heizkosten zur Folge, da in den betroffenen Bereichen eine Erhöhung der Energiezufuhr notwendig ist. Trockenes Mauerwerk ist somit die Basis für eine optimale Energiewirtschaft und die Erhaltung des Wohnwerts von Gebäuden. Lesen Sie mehr dazu in unserem Blog!
Die Ursachen für Feuchteschäden können vielfältig sein. Um ein geeignetes Lösungsverfahren zu wählen, muss daher immer im Einzelfall ermittelt werden, woher die Feuchtigkeit kommt. Zu den Hauptursachen zählen:
Sollen Bestandsbauten nachträglich abgedichtet werden, so gibt es dafür verschiedene Vorgehensweisen. Grundsätzlich unterscheidet man bei der Mauerwerksabdichtung zwischen vertikalen und horizontalen Sperren.
Die vertikale Abdichtung hat das Ziel, das seitliche Eindringen von Feuchtigkeit – etwa durch Schlagregen oder aufstauendes Sickerwasser – zu verhindern. Das Abdichten ist sowohl von außen als auch von innen möglich. Sofern es die Bebauungssituation zulässt, ist es oftmals gängige Praxis, die Kellerwände bis zur Fundamentsohle freizulegen und dann mit einer Abdichtung zu versehen. Oft wird dabei mit Bitumendickbeschichtungen gearbeitet, aber auch bitumenfreie Produkte werden zunehmend verwendet. Ist kein Aufgraben durchführbar bzw. gewünscht, besteht auch die Möglichkeit einer Abdichtung von innen, z. B. via Flächeninjektion. Dabei wird über ein Bohrlochraster Gel bzw. Harz in das Mauerwerk eingebracht, welches die Poren verschließt und so ein weiteres Eindringen von Feuchtigkeit verhindert.
Bei der horizontalen Abdichtung geht es darum, das kapillare Aufsteigen von Feuchtigkeit in die Wände zu verhindern. Hier gibt es verschiedene mechanische Verfahren, die aufgrund ihrer Anforderungen allerdings immer von einem Fachmann geplant und durchgeführt werden sollten. Dazu zählen unter anderem:
Welche Sanierungsart die geeignetste ist, lässt sich nicht pauschal beantworten und muss immer im Einzelfall bestimmt werden.
Im Neubau ist es Stand der Technik, dass die Abdichtung von außen erfolgt. Hier sind insbesondere die Verfahren der sogenannten weißen Wanne und schwarzen Wanne zu nennen. Bei einer weißen Wanne handelt es sich um ein Bauwerk aus wasserundurchlässigem Beton, dem sogenannten WU-Beton. Entscheidendes Merkmal ist das Fehlen zusätzlicher Abdichtungsschichten, da die tragende Konstruktion zugleich das abdichtende Element bildet. Im Gegensatz dazu steht die schwarze Wanne. Hierbei wird das Mauerwerk von außen durch eine vollflächige Dichtungshaut geschützt – häufig erfolgt dies mithilfe von Bitumenbahnen oder Bitumendickbeschichtungen. Aufgrund ihrer Farbe hat sich der Begriff der schwarzen Wanne durchgesetzt.
Zunehmende Bedeutung bei der Mauerwerksabdichtung gewinnen sogenannte Reaktivabdichtungen, häufig auch als FPD-Abdichtungen (flexible polymere Dickbeschichtungen) bezeichnet. Verglichen mit traditionellen Bitumendickbeschichtungen besitzen diese vielerlei Vorteile. Zum einen sind Reaktivabdichtungen bitumenfrei, was den Produkten einen klaren Vorteil in Sachen Ökobilanz verschafft. Mit modernen Reaktivabdichtungen, wie beispielsweise den Produktlösungen von Ultrament, lassen sich zudem Arbeitsschritte einsparen, da weder das Aufbringen einer Grundierung noch die Einarbeitung eines Gewebes notwendig ist.
Weitere Vorteile von Reaktivabdichtungen sind:
Wenn es um Bauschäden geht, dann liegen die Ursachen nicht selten in einer unzureichenden Abdichtung des Sockelbereichs. Der Sockel, auch Haussockel oder Gebäudesockel genannt, bildet den untersten, außen liegenden, sichtbaren Teil einer Fassade. Doch warum ist dieser Bereich in puncto Abdichtung so wichtig?
Zum einen muss der Sockel Temperaturschwankungen und Spritzwasser standhalten. Ist die Abdichtung fehlerhaft, kann Wasser in das Mauerwerk eindringen und die Bausubstanz schädigen. Zum anderen bietet auch der Übergangsbereich des Sockels Angriffsfläche, da er in direktem Kontakt zum Erdreich und somit zur Bodenfeuchte steht. Der Boden unter der Fundamentsohle und das Verfüllmaterial müssen daher so durchlässig sein, dass anfallendes Wasser in tropfbar-flüssiger Form von der Oberfläche der Geländeoberkante bis zum freien Grundwasserstand ungehindert absickern kann und sich auch nicht kurzzeitig, z. B. bei starken Niederschlägen, aufstauen kann.
Wenn davon die Rede ist, einen Haussockel abzudichten, dann geht es darum, dass eine Schutzschicht hergestellt wird. Diese kann aus mehreren Lagen bzw. Abdichtungsebenen bestehen. Das „Merkblatt zur Abdichtung von Mauerwerk“ (Stand: Juli 2016) der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) empfiehlt, die Wandabdichtung so zu planen, dass der obere Rand ca. 30 cm über dem Gelände liegt.
Grundsätzlich ist bei einer Sockelabdichtung darauf zu achten, ob es sich bei der abzudichtenden Fläche um Sichtmauerwerk, eine Putzfassade oder ein spezielles WDV-System handelt. Moderne Reaktivabdichtungen erfüllen die hohen Anforderungen an einen optimal abgedichteten Sockel und bieten darüber hinaus viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Bitumendickbeschichtungen oder Dichtungsschlämmen.
Im Zusammenhang mit der Mauerwerksabdichtung fällt häufig das Schlagwort Hohlkehle. Dabei handelt es sich generell um die negative Ausrundung einer Kante. Als Hohlkehle wird beispielsweise die Anschlussstelle zwischen Wand und Bodenplatte ausgeführt. Sie wird aus wasserundurchlässigem Mörtel erstellt und soll verhindern, dass Wasser in diesem Bereich stehen bleibt und in das Gebäude eindringt. Während bei der bituminösen Abdichtung eine Hohlkehle benötigt wird, kann bei Verwendung einer Reaktivabdichtung je nach System auf diese verzichtet werden und stattdessen ein spezielles Dichtband zum Einsatz kommen (z. B. Ultrament Dichtband in Kombination mit Ultrament Perfekt Dicht).
Im Juli 2017 wurde die 1983 eingeführte DIN 18195 – das bis dato für Bauwerksabdichtungen maßgebliche Regelwerk in Deutschland – von einer neuen Normenreihe abgelöst und ist seither eine reine Begriffsnorm mit Definitionen und Abkürzungen. Die Regelungen für die Planung und Ausführung von Abdichtungen sind nunmehr in den Normen DIN 18531 bis DIN 18535 festgelegt, die jeweils spezifische Bauteile behandeln:
Des Weiteren bietet das oben erwähnte „Merkblatt zur Abdichtung von Mauerwerk“ eine umfassende Orientierungshilfe. Es geht unter anderem auf die Themen Bodenfeuchtigkeit, Sickerwasser und drückendes Wasser sowie auf die Abdichtung in den Bereichen Keller, Fassade und Dachanschluss ein.
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